Was ist Direktvermarktung?
Direktvermarktung ist der Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energiendirekt an der Strombörse statt über die feste EEG-Einspeisevergütung. Ziel ist die bessere Marktintegration erneuerbarer Energien und eine bedarfsgerechtere Stromerzeugung.
Funktionsweise der Direktvermarktung
Bei der Direktvermarktung verkauft ein Direktvermarkter den Strom aus EE-Anlagen an der Strombörse. Der Anlagenbetreiber erhält den Marktpreis plus eine Marktprämie:
Stromerzeugung
PV-Anlage erzeugt Strom
Börsenverkauf
Direktvermarkter verkauft an Börse
Vergütung
Marktpreis + Marktprämie
Vergütungsmodell
Vergütungsformel
Die Marktprämie gleicht die Differenz zwischen dem anzulegenden Wert (wie EEG-Vergütung) und dem Monatsmarktwert aus:
Beispielrechnung
- • Anzulegender Wert: 7,0 ct/kWh
- • Marktpreis: 4,5 ct/kWh
- • Marktprämie: 2,5 ct/kWh
- • Gesamt: 7,0 ct/kWh
Zusätzliche Erlöse
- • Flexibilitätsprämie
- • Regelenergie-Vermarktung
- • Zeitvariable Tarife
- • Grünstrom-Vermarktung
Vorteile der Direktvermarktung
Vermarktungsmodelle
Verpflichtende Direktvermarktung
Seit 2016 ist die Direktvermarktung für bestimmte Anlagen verpflichtend:
Marktteilnehmer
Herausforderungen und Risiken
Marktrisiken
- • Schwankende Strompreise
- • Prognoseunsicherheiten
- • Ausgleichsenergie-Kosten
- • Negative Preise
Operative Herausforderungen
- • Komplexe Verträge
- • Höhere Vermarktungskosten
- • Technische Anforderungen
- • Fernsteuerbarkeit notwendig
Zukunft der Direktvermarktung
Die Direktvermarktung wird zunehmend zur Regel für alle erneuerbaren Energien. Neue Geschäftsmodelle wie Power Purchase Agreements (PPAs) undBatteriespeicher-Kombinationen erhöhen die Marktintegration und Flexibilität des Stromsystems.