Was ist Saisonalität in der Photovoltaik?
Saisonalität beschreibt die jahreszeitlichen Schwankungen von Solarertragund Stromverbrauch. Diese natürlichen Zyklen müssen bei der Planung vonPhotovoltaikanlagenberücksichtigt werden, um ganzjährig optimale Ergebnisse zu erzielen.
Solarertrag im Jahresverlauf
Der Solarertragvariiert stark zwischen den Jahreszeiten:
Verhältnis Sommer zu Winter: Eine PV-Anlage erzeugt im Sommer etwa4-5x mehr Strom als im Winter.
Stromverbrauch im Jahresverlauf
Der Stromverbrauch verhält sich oft gegenläufig zum Solarertrag:
Heizung, Beleuchtung, wenig Tageslicht
Moderate Temperaturen, längere Tage
Wenig Heizung, ggf. Kühlung
Übergangszeit, mehr Beleuchtung
Auswirkungen auf den Eigenverbrauch
Die saisonalen Unterschiede beeinflussen den Eigenverbrauch erheblich:
Sommer
- • Hoher Solarertrag
- • Geringer Verbrauch
- • Viel Überschussstrom
- • Eigenverbrauch: 20-40%
Winter
- • Geringer Solarertrag
- • Hoher Verbrauch
- • Viel Strombezug
- • Eigenverbrauch: 60-90%
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die Saisonalität hat verschiedene wirtschaftliche Effekte:
Sommer: Überschusseinspeisung
Hohe Erzeugung führt zu viel Einspeisungbei geringer Vergütung (8-13 ct/kWh)
Winter: Strombezug
Hoher Verbrauch erfordert teuren Strombezug aus dem Netz (30+ ct/kWh)
Strategien zum saisonalen Ausgleich
Planungsaspekte
Bei der PV-Anlagenplanung sollten saisonale Aspekte berücksichtigt werden:
- •Anlagengröße: Überdimensionierung für bessere Winterversorgung vs. wirtschaftliche Optimierung
- •Speichergröße: Dimensionierung für saisonale Lastprofile
- •Ausrichtung: Optimierung für Winter- oder Ganzjahresertrag
- •Backup-System: Berücksichtigung von Heizungsalternativen für den Winter
Zukunftstechnologien
Entwicklungen wie saisonale Wasserstoffspeicherung, Community-Speicherund intelligente Sektorenkopplung können helfen, die saisonalen Herausforderungen zu bewältigen. Die Energiewendeerfordert Lösungen für den saisonalen Energieausgleich auf systemischer Ebene.